Reisebericht

 

Mit dem WoMo unterwegs

 

in

 

 Tirol – Kärnten – Istrien – Trentino

 

vom  02.09.2013 -  20.09.2013

 

 

 

 

Ursprünglich sollte die Herbstreise 2013 wieder einmal an den Atlantik gehen. Speziell die Normandie fehlt bislang noch in unserer Sammlung. Reiseliteratur ist bereits gekauft; über Wochen habe ich mich schon mit der Normandie beschäftigt und letztlich geht‘ s dann doch wieder Richtung Osten. Grund sind die statistisch erfassten Wassertemperaturen für den September im Bereich Normandie,  die für Monika einfach indiskutabel sind. Der Wetterbericht prophezeit deutlich kältere Temperaturen als im Alpengebiet und als es dann auch nicht sonderlich schwer war,mich umzustimmen wurde Plan B ins Auge gefasst. Es soll zunächst Richtung Tirol gehen. Dies lässt sich mit einem Besuch bei unseren Freunden Germana und Bruno in Kramsach verbinden und am schönen Reintaler See lässt sich‘ s sicherlich für einen Zwischenstopp aushalten. Die weitere Planung geht dahin, dass wir über Kärnten, Slowenien dann noch einmal das Meer ansteuern und im Camperparadies Istrien noch ein paar hoffentlich schöne Sonnentage am kroatischen Meer erleben werden.

 

 

Montag, 02.09.2013

 

Start gegen 10:00 Uhr zuhause und es geht über Furtwangen – Donaueschingen Richtung Schaffhausen und von dort autobahnmäßig durch die Schweiz bis zum Grenzübergang Oberriet unmittelbar vor Feldkirch. Kein Verkehr Richtung Arlberg und bereits nachmittags gegen 15:00 Uhr sind wir im Inntal kurz vor Innsbruck wo zum ersten Mal eine Kaffeepause eingelegt wird. Gegen 17:00 Uhr sind wir am Reintalersee, 3 km hinter Kramsach, wunderbar gelegen. Wir quartieren uns ein am Camping Toni‘ s Seeblick, ein luxuriöser Campingplatz der laut einem Prospekt zu den 10 besten Plätzen von ganz Österreich gehören soll. Die Sanitäranlagen sind top;wir genehmigen uns einen Komfortplatz mit einem Aufschlag von 3 Euro zum ACSI-Preis von 16 Euro pro Tag. Das Wetter am Montag noch durchwachsen, aber der Wetterbericht für Tirol sagt für die nächsten Tage hochsommerliches Wetter voraus.

Abends Treffen mit Bruno im Restaurant „Brandl-Hof“ und von ihm kommt bereits der Vorschlag, den Urlaub hier zumindest um einen Tag zu verlängern um mit Germana und ihm am Mittwoch eine Biketour zu machen - schauen wir mal. Nach einem Absacker am Womo mit vielleicht etwas zu viel italienischem Rotwein geht‘ s kurz nach  Mitternacht ins Bett.

 

 

 

Dienstag, 03.09.2013

 

Die Nacht war ruhig; es lässt sich sehr gut schlafen hier auf diesem Platz. Aufstehen gegen 09:00 Uhr. Ein Bad früh morgens bei Sonnenschein im herrlich gelegenen Reintaler See bei einer Wassertemperatur von ca. 20 Grad. Diese Temperaturen hatten wir bereits gestern nach der Ankunft getestet. Es war letztes Jahr als wir hier waren etwas wärmer aber es ist auszuhalten. 

Nach dem Frühstück gibt‘ s heute einen Wandertag. Zunächst nehmen wir den toll angelegten Wanderweg rund um den Reintaler See um dann etwas hochzusteigen zum idyllisch gelegenen Bergsteiner See. Auch hier gibt‘ s einen schönen Rundweg um den See und ein faszinierendes Farbenspiel mit einer fantastischen Spiegelung der umliegenden Berge im ganz flachen Wasser dieses Sees. Leider hat das Restaurant Montag und Dienstag geschlossen. Die Wanderung geht zunächst Richtung Osten weiter und dann auf einem lieblichen weichen Waldweg wieder hinunter ins Hochtal und in unmittelbarer Nähe zu den Campingplätzen gibt‘ s hier das Freilichtmuseum mit dem Thema Tiroler Bauernhöfe. Mit unserer Gästekarte ist der Eintritt – normalerweise 6 Euro pro Person – für uns frei und man braucht schon gute zwei Stunden um sämtliche alten Höfe aus ganz Tirol sich anzuschauen. Im Museumsgelände gibt‘ s mit dem „Rohrer Hof“ eine gute Gaststätte mit schattiger Gartenwirtschaft wo wir uns zunächst einmal nach dieser Wanderung stärken. Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder am Platz und bis zum Sonnenuntergang um 18:30 Uhr ist baden im Reintaler See und relaxen auf der schönen Liegewiese angesagt. Abends wird gekocht. Es gibt Geschnetzeltes aus unserer Bordküche und der zweite Urlaubstag geht langsam zu Ende.

 

 

Mittwoch, 04.09.2013

 

Bruno hat uns mit seinem Vorschlag überzeugt noch einen Tag anzuhängen. Nach dem Frühstück treffen wir uns am „Bergle“ in Kramsach und Bruno hat für uns dann eine wunderschöne Biketour zunächst Richtung Brandenberg und dann über einen Berg hinunter zum Achensee ausgearbeitet.

Wir waren zum ersten Mal an diesem wunderschönen ziemlich großen Bergsee mit intensiv türkis blauem Wasser. Er erinnert schon ein wenig  an ein norwegisches Fjord oder aber speziell für uns an die Bucht von Kotor mit dem tief eingeschnittenen Fjord Richtung der Stadt Kotor in Montenegro. . Es gibt am Achensee einen verkehrsberuhigten Radweg, komplett am linken Seeufer entlang, unterwegs an einem Campingplatz eine Jausenstation. Vom Achensee aus nehmen wir die Rodelbahn hinunter nach Wiesing und über die normale Landstraße geht‘ s zurück nach Kramsach in den wunderschönen Garten von Germana und Bruno zum Kaffee mit feinem Brombeerkuchen. Anschließend trifft man sich am Reintaler See zu einem gemeinsamen Bad und abends geht‘ s in die Gaststätte „Fischerstube“ gegenüber dem Campingplatz am Reintaler See gelegen. Laut Germana und Bruno soll man hier gut speisen. Schauen wir mal. Die Tour heute hatte knapp über 1000 Höhenmeter und insgesamt 73 km. Für Monika‘ s E-Bike-Akku kein Problem.

 

Es waren keine 5 Minuten wie Bruno mehrfach betont hat, sondern über 20 Minuten Fußmarsch vom Camping „Toni“ am See entlang zur „Fischerstube“. Ich kann diese Gaststätte empfehlen. Lage einmalig, der Blick von der Dachterrasse über den See, im Hintergrund das „Wilde Kaisergebirge“ im Abendlicht und über die Speisekarte lässt sich nicht klagen. Ein schöner Tag geht zu Ende. Wir werden von Bruno direkt zum Platz gefahren und der Entschluss steht fest. Angesichts dieser stabilen Traumwetterlage verlängern wir nochmals um einen weiteren Tag.

 

 

 

 

 

Donnerstag, 05.09.2013

 

 

 

Wie schon die Tage zuvor werden wir von der Sonne geweckt und der erste Gang geht hinunter zum Reintaler See zum Frühschwimmen in diesem herrlichen Wasser. Es gibt heute eine weitere Radtour. Wir nehmen Kurs Richtung Breitenbach und am Eingang zur Kundl-Klamm  nehmen wir den steilen Weg rechts hoch, bezeichnet als „Saulueg“. Es sind ungefähr 3,5 km Asphalt, aber extrem steil und dann geht‘ s über in eine gut fahrbare Schotterpiste immer noch ansteigend hoch nach Thierbach ins Gebiet der Wildschönau. Einige Kilometer auf einer Höhenstraße, jetzt wiederum überwiegend bergab und wir sind dann im Mühltal, in der schönen Wildschönau und fahren nun diese Klamm  über 10 km von oben nach unten durch. Es gibt einen relativ breiten, auch für Biker ungefährlichen Weg durch diese Schlucht. Die einzigen Hindernisse auf die wir jedoch als Biker selbstverständlich Rücksicht nehmen, sind die vielen Wanderer die um diese Zeit auch in der Schlucht sind. Ein großartiges Erlebnis. Über Rattenberg, der wohl kleinsten Stadt Österreichs, touristisch jedoch sehr bekannt, geht‘ s zurück an den Reintaler See, nachdem wir uns in Rattenberg in einer schönen Gartenwirtschaft in der Fußgängerzone von den Strapazen gestärkt hatten. Diese Tour hatte  knapp 50 km mit ungefähr 1000 Höhenmetern.

Wir haben dann ungefähr 3 Stunden Zeit für ausgiebiges Baden und Relaxen auf der schönen Liegewiese am See und dann werden wir von Bruno abgeholt. Germana hat eingeladen zu einer exzellenten Jause und nach einem schönen Abend der bis gegen Mitternacht geht, heißt es dann tatsächlich Abschied zu nehmen von Germana und Bruno, morgen soll‘ s nun endgültig weiter gehen. Eine Streife der Polizei Kramsach bringt uns zurück zu unserem Camp. Diese kleinen Vorteile hat man tatsächlich wenn man den Polizeichef von Kramsach irgendwann mal kennengelernt hat.

 

 

Freitag, 06. September 2013

 

Unverändertes Traumwetter; Schwimmen, Frühstücken, zusammen packen, auschecken und dann geht‘ s gegen 10:00 Uhr los. Beim Bike-Profi, einem gut sortierten Bikegeschäft in Kramsachgibt‘ s für mein Bike einen neuen Schaltzug und dann geht‘ s auf die Autobahn bis zur Ausfahrt Wörgl und dann rechts hinein ins Kitzbühler Tal. Diese Route hatten wir bereits vor zwei Jahren schon als wir von Kramsach aus direkt nach Kroatien fuhren. Heute geht‘ s nach Kitzbühl über den Pass Thurn und von dort hinunter nach Mitterswihl und dann weiter durch den Felber Tauern Tunnel hinunter nach Lienz in Osttirol. Von hier aus nehmen wir nicht wie vor zwei Jahren die Route über den Plökelpass sondern wir fahren von Lienz Richtung Spittal und gehen dort auf die Autobahn Richtung Villach und sind dann bereits im Zentrum des südlichen Kärnten. Der Campingplatz Berghof am Ossiacher See ist unser Ziel, welches wir bereits schon kurz vor 15:00 Uhr erreichen. Es ist dies ein ziemlich großer Platz, momentan noch ziemlich stark frequentiert, auch weil gerade eine internationale Regatta hier am Ossiacher See stattfindet und viele Sportler hier auf dem Camping Quartier genommen haben. Wir finden ganz in Seenähe einen ziemlich großen Stellplatz. Die ACSI-Ermäßigung gilt hier leider erst ab Montag, 09. September, so dass wir noch den vollen Preis bezahlen, der in der Nebensaison 30 Euro pro Tag beträgt. Am Platz ein großer SPAR-Lebensmittelmarkt  mit Frischfleischabteilung. Abends wird zum ersten Mal unser Grill ausgepackt. Es gibt Spare Ribs mit Gemüsenudeln und anschließend noch die zweite Halbzeit Deutschland – Österreich auf Großbildleinwand in der Tenne der Gaststätte „Burghof“ mit einem verdienten 3 – 0 unserer Kicker.

 

Der Wetterbericht bringt für die nächste Woche unbeständiges Wetter, bis Sonntag soll‘ s noch schön bleiben. Schauen wir mal.

 

 

 

Samstag, 07.09.2013

 

 

Morgens etwas Hochnebel. Das Wasser im Ossiacher See mit schätzungsweise

22 Grad angenehm warm, auch schon zum Bad vor dem Frühstück. Heute gibt‘ s eine Bike-Bergetappe vom Feinsten. Wir fahren vom Camping aus zunächst Richtung Westen nach Villach und dann auf der anderen Seeseite wieder Richtung Osten bis zum Einstieg in die Gerlitzen Alpenstraße. Es geht auf einer Mautstraße (Pkw-Fahrer zahlen 8 Euro) auf ungefähr 12 km hoch auf 1750 Höhenmeter. Hier ist für Pkw am Wellness-Hotel Feuerberg Endstation. Man bewältigt auf 12 km etwa 1200 Höhenmeter. Ich würde die Asphaltstrecke als extrem steil bezeichnen, für Monika‘ s E-Bike jedoch absolut kein Problem. Am Berg leider keine Fernsicht. Ab 1000 Meter ab und zu Wolken, Nebel. Auf dem Rückweg ungefähr 3 km vor dem See gibt‘ s den obligatorischen Einkehrschwung in einem Restaurant mit tollem Panoramablick hinunter zum See und die Käsespätzle schmecken vorzüglich, liegen jedoch etwas schwer im Magen. Nachmittags geht‘ s dann auf die Liegewiese. Die Temperaturen gehen hoch auf Richtung 30 Grad, also hochsommerliches Wetter. Von der heute in der Region hier stattfindenden Parade im Zusammenhang mit dem Harley-Treffen am Faakersee wo sich ungefähr 25.000 Harley-Fahrer für eine Woche niedergelassen haben und wofür heute ab 13:00 Uhr die komplette Süduferstraße am Ossiacher See gesperrt wurde, bekommen wir nur aus der Ferne etwas mit. Diese Parade findet hauptsächlich statt während wir genüsslich unsere Käsespätzle mit Weizenbier verdrücken.

 

Für den Rest des Tages ist relaxen angesagt und für den späten Hunger gibt‘ s im Campingplatz Restaurant  noch einen feinen Salat.

 

 

 

Sonntag, 08.09.2013

 

Das Wetter unverändert schön. Rund um den Ossiacher See gibt es zwei mautpflichtige Bergstraßen. Die eine hoch zum Gerlitzen haben wir gestern bewältigt und heute steht die Villacher Alpenstraße hoch zum Dombratsch auf dem Programm. Es ist wiederum eine Straße, 16 km lang; sie führt hoch auf über 1750 Meter, für Pkw mautpflichtig (15 Euro). Die Schwitzkur für Radfahrer hoch zu diesem Aussichtsberg ist kostenlos. Die Anfahrt vom Camping am Ossiacher See zum Anstieg beträgt ca. 15 km. Die Steigungsprozente sind jedoch im Vergleich zur Gerlitzen Straße mit maximal 10% recht human. Man hat eine grandiose Aussicht von oben auf Ossiacher See, Faakersee und Wörther See. Nach einer feinen Jause im Bergrestaurant geht‘ s zurück und im Zentrum von Villach am Marktplatz gibt‘ s dann noch ein feines Eis bevor wir den Nachmittag letztmals mit Baden im Ossiacher See ausklingen lassen.

Abends gibt‘ s Spaghetti-Pesto und recht müde nach diesen zwei Bergetappen

geht‘ s bereits schon vor Mitternacht ins Bett.

 

 

 

Montag, 09.09.2013

 

Wie vom Wetterbericht vorhergesagt, beginnt‘ s schon nachts zu regnen, so dass uns morgens nach dem Frühstück der Aufbruch nicht sonderlich schwer fällt. Es geht auf der Autobahn Richtung Slowenien. Man benötigt das Slowenien Pickerl, was

15 Euro kostet für 7 Tage und wir zahlen nochmals 6,50 Euro für den Karawankentunnel und unser Ziel ist für heute Pula in Istrien. Dort haben wir den Camping Village Stoja ausgesucht. Ein ACSI-Platz, nur wenige Kilometer vom Zentrum der Stadt Pula entfernt.

Bereits am Grenzübergang zwischen Slowenien und Kroatien merken wir, dass heute starker Rückreiseverkehr ist und insofern gibt‘ s keine Befürchtung hier keinen Stellplatz zu bekommen. Der Platz ist zwar noch gut gefüllt, aber es gibt überall Lücken und wir bekommen weniger als 50 m vom Meer entfernt einen recht großen Wiesenstellplatz mit zwei kleinen Schattenbäumen. Das Wasser hier hat schätzungsweise noch 23 bis 24 Grad und gegen 19:30 Uhr erleben wir hier den ersten Sonnenuntergang am Meer in diesem Urlaub. Mit einer Pizza hier vom Campingplatz Restaurant geht der erste Abend in Istrien gemütlich zu Ende.  

 

 

 

Dienstag, 10.09.2013

 

Schönes Wetter, hervorragende Temperaturen, schon morgens vor dem Frühstück beim Schwimmen in unserer Bucht. Heute ist mal wieder Radeln angesagt. Es gibt hier nicht die großen Bergstraßen wie in Tirol oder Kärnten, insofern sicherlich nicht so anstrengend. Es geht zuerst einmal Richtung Pula und schon nach ungefähr 3 km befinden wir uns mitten im Zentrum. Die Besichtigung dieser Stadt steht heute nicht auf dem Programm. Es geht weiter, soweit möglich immer am Meer entlang Richtung Norden. In Pula gibt‘ s eine entsprechende Radkarte von diesem Gebiet und die Radwege sind relativ gut ausgeschildert. Verbunden mit einer Badeeinlage an einem schönen Wiesenstrand, geht‘ s Richtung Norden bis Fazana, einem kleinen aber sehr touristischen Örtchen mit grandiosem Blick auf die vorgelagerten Inseln des Nationalparks Brijuni. Von hier treten wir den Rückweg an und sind nach ungefähr 40 km, heute ohne nennenswerte Höhenmeter wieder an unserem Camp. Zuvor gönnen wir uns an einem der historischen Plätze im Zentrum von Pula eine kleine Stärkung. Nachmittags ist Baden und Schnorcheln angesagt. Abends gegen 17:30 Uhr wird

Dr. Thomas Bach in Buenos Aires / Argentinien zum neuen IOC-Präsidenten gewählt. Hier bei uns am Camp Stoja gibt‘ s kurze Zeit später Spaghetti mit Basilikum-Pesto.

 

 

Mittwoch, 11.09.2013

 

Es hat nachts kurz geregnet, aber schon morgens scheint die Sonne und die Sightseeing-Tour in Pula findet bei bestem Urlaubswetter statt. Es hat noch unwahrscheinlich viele Touristen in diesem schönen Städtchen. Höhepunkt unserer Besichtigungstour ist natürlich das große Amphietheater am Rande des Zentrums. Es soll weltweit das sechst größte Theater dieser Art sein. Es ist noch sehr gut erhalten. Leider sind die großen Veranstaltungen, die es hier nach wie vor gibt, im Juli und August; schade, ich denke das wäre ein riesiges Erlebnis. Wunderschön auch der große Markt rund um die futuristisch gestaltete Markthalle. Wir gönnen uns noch in der „Fressmeile“ von Pula ein Pastagericht und dann geht‘ s zurück um nachmittags das kristallklare Wasser der Adria zum Baden zu genießen. Die Fahrt nach Pula und zurück mit dem Linienbus der direkt vom Camp aus im Halbstundentakt fährt, ist preiswert und äußerst bequem. Abends zieht es zu und im Hinterland gibt‘ s die ersten Blitze. Vielleicht ist der Wetterbericht mit dem Regentag etwas zeitlich verkommen. Schauen wir mal.

 

 

 

Donnerstag, 12.09.2013

 

Es hat ziemlich die ganze Nacht durchgeregnet mit Blitz und Donner. Zum ersten Mal gibt‘ s Frühstück heute Morgen im Wohnmobil. Das Bad im Meer zuvor lasse ich mir jedoch auch aufgrund dieses Wetters nicht vermiesen. Der Wetterbericht bringt aber schon heute ab Mittag wieder eine Wende und so kommt‘ s auch. Wir starten gegen 12:00 Uhr eine Platzrunde, immer am Meer entlang über die Klippen und stellen nochmals fest, wie toll es hier ist zum Baden und Schnorcheln. An der Ostseite gibt es ein ganzes Dorf mit Mobilhomes die jetzt um diese Zeit nur noch spärlich belegt sind. Ein Mobilhome, Größe ca. 25 qm, mit bis zu 5 Personen belegbar, kostet jetzt in der Nebensaison für 14 Tage knapp über 600 Euro, wobei dies ein Mobilhome in erster Reihe mit grandiosem Meerblick ist. Die Unterkünfte in zweiter und dritter Reihe, weniger attraktiv, sind deutlich billiger.

Nachmittags geht‘ s an die Südspitze des Campings zum Baden und Schnorcheln und lesen bei ungetrübtem Sonnenschein und laut Wetterkarte soll‘ s so die nächsten Tage auch bleiben. Abends wird gegrillt und während ich die Filetspießchen im Kramer Gasgrill zubereite, gibt‘ s direkt vor mir einen grandiosen Sonnenuntergang am Meer. Was will man mehr.

 

 

 

Freitag, 13.09.2013

 

Strahlendes Wetter an unserem 39. Hochzeitstag den wir heute Abend in Pula feiern wollen. Zuvor soll‘ s jedoch wieder mal eine Radtour geben. Heute vom Platz aus Richtung Süd-Osten am Meer entlang. Wir wollen uns vorarbeiten bis zum Campingzentrum Medulin. Schauen wir mal wie weit wir kommen. Wir schauen nach jeder Nebenstraße direkt am Meer entlang oder einem Pfad. Die Wege sind als Radwege ausgewiesen; gelegentlich gerät man auf rustikalen Schotter wo man schon auch einmal ein paar Meter schiebt. Nach ungefähr 33 km sind wir an der südlichen Spitze von Istrien im Nationalpark Kamenjak und machen hier Brotzeit in der äußerst ruhigen und originell gestalteten Safari Bar. Man sitzt in einzelnen Nischen unter Schilfdächern, richtig lauschig und wir sind nicht die einzigen. Es geht nach einer kräftigen Brotzeit zunächst einmal wieder raus aus dem Nationalpark auf Asphalt und dann über Premanturaauf einer Ausfallstraße Richtung Pula. Unterwegs ein Supermarkt wo‘ s endlich mal Wein gibt wo denke ich das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.

Nachmittags ist wieder Baden angesagt und gegen 17:00 Uhr gibt‘ s als Aperitif einen trockenen Sekt aus heimischen Beständen und zum feinen Hochzeittags-Menü  geht‘ s mit dem Bus nach Pula wo es in einer Straßenwirtschaft die uns von anderen deutschen Touristen empfohlen wird,  eine feine gemischte Fischplatte gibt. Der Tipp war nicht schlecht; Preis-/Leistung war in Ordnung und für ca. 50 Euro haben wir vorzüglich gespeist. Daheim im Wohnmobil noch ein Glas Sekt als Absacker und dann geht dieser Hochzeitstag zu Ende.

 

 

 

Samstag, 14.09.2013

 

Unverändert tolles Badewetter. Heute machen wir es uns gemütlich. Nach dem Frühstück mit dem Bus rein nach Pula um auf dem Fischmarkt frischen Fisch zu kaufen den es abends vor dem Womo gegrillt geben soll. Nachmittags geht‘ s wieder auf die Klippen zum Relaxen, Schnorcheln, Lesen. Der Wetterbericht bringt für die nächsten Tage schlechteres Wetter. Bereits in der Nacht gibt‘ s ein länger anhaltendes Gewitter mit etwas Regen. Morgen wollen wir hier an der istrischen Küste noch einmal verlegen.

 

 

 

 

Sonntag, 15.09.2013

 

In Bayern wird ein neuer Landtag gewählt und wir haben uns einen neuen Campingplatz für den restlichen Urlaub hier am istrischen Meer ausgesucht. Nach dem Frühstück wird ausgecheckt und wir bezahlen für diesen Platz in Pula mit der Kur Taxe knapp unter 20 Euro pro Tag. Es geht nun ca. 70 km weiter heimwärts bis zum Camping Sirena, unmittelbar vor Novigrad. Es ist dies auch ein ACSI-Platz und auch hier finden wir in Meernähe einen schattigen großen ebenen Stellplatz unter alten Pinien, obwohl sich die Sonne rarmacht und man auch durchaus schattenlos stehen könnte.

Es geht von hier aus direkt am Meer entlang auf einem schön angelegten Fuß-/Radweg direkt ins Zentrum von Novigrad. Die Altstadt gibt meines Erachtens nicht sonderlich viel her. Schmuckstück ist der schöne Fischerhafen, umsäumt von netten kleinen Kneipen und Café‘ s. Anschließend an diesen Camping Sirena gibt‘ s zwei Hotelkomplexe. Im größeren davon kann man als Campingplatzgast zum Preis von 100 Kunat den Wellnessbereich (Sauna, Hallenbad) für 3 Stunden benutzen. Ich denke an einem Regentag keine schlechte Alternative.

Abends geht‘ s in eine Strandkneipe kurz vor dem Zentrum von Novigrad, der Radweg ist beleuchtet und somit lässt sich das problemlos gestalten. Nachts wieder ein Gewitter mit kurzem Starkregen. Laut Wetterbericht soll‘ s morgen früh regnen, nachmittags bewölkt sein und abends wieder regnen. Schauen wir mal.

 

 

 

Montag, 16.09.2013

 

Die Wettervorhersagen für heute sind Gott sei Dank so nicht eingetroffen. Die restlichen Wolken verschwinden und bereits beim Frühstück eitler Sonnenschein. Wir wollen den Tag zu einer weiteren kleinen Radtour nutzen. Es geht an der Küste entlang von Novigrad Richtung Norden bis ungefähr 8 km vor Umag. Hier gibt‘ s den riesengroßen Campingplatz „Campingpark Umag“. Es ist eine riesige Anlage, jetzt auch höchstens noch zu einem Drittel gefüllt. Von hier fahren wir wieder zurück, finden neue Wege direkt an den Klippen entlang. Wir kommen auch an einigen Free-Campern vorbei und fahren durch einen weiteren Campingplatz – Camping Mareda – und stellen fest, dass man es hier auch aushalten könnte. Auch dies ist ein ACSI-Platz und sollten wir mal wieder in die Gegend kommen, denke ich, wir werden dann diesen Platz wieder aufsuchen.

Zurück in Novigrad nach ungefähr 33 km stellt sich wie immer nach dem Radfahren Hunger ein und es gibt für Monika eine Portion Miesmuscheln und für mich frittierte Calamaris mit Pommes von allerbester Qualität. Im Hinterland türmen sich bereits schwarze dunkle Wolken auf; am Meer ist es noch sonnig und in dieser netten Kneipe, direkt am Fischerhafen von Novigrad lässt sich‘ s gut aushalten. Wir verbringen den Nachmittag mit Relaxen an unserem Camp und wir finden sogar freie, kostenlose Liegestühle.

Abends gibt‘ s wieder einmal Spaghetti mit Pestosoße. Der Barometer fällt dramatisch ins Uferlose. Ich denke es gibt schlechteres Wetter.

 

 

Dienstag, 17.09.2013

 

Es hat schon die ganze Nacht gewittert und teilweise heftig geregnet. Zum ersten Mal gibt‘ s Frühstück heute Morgen im Wohnmobil und auch das Schwimmen im Meer muss leider ausfallen. Wir haben uns entschlossen auszuchecken und die Heimreise so langsam anzutreten, obwohl für die nächsten Tage wieder besseres Wetter angesagt ist.

 

Auf mautfreier Straße kommen wir durch dieses Zipfelchen von Slowenien nach Triest. Das Wetter wird tatsächlich von Nord-Westen her zunehmend sonniger und nachmittags gegen 15:00 Uhr sind wir am Campingplatz Punto Indiana am Lago Caldenazzo. Diesen Platz kennen wir bereits vom letzten Jahr. Wir finden wiederum in zweiter Reihe einen günstigen Stellplatz (20 Euro pro Nacht), wieder mit der Möglichkeit direkt am Wasser unseren Tisch aufzustellen. Das Wetter soll laut Chefin von der Rezeption in den nächsten Tagen wieder richtig schön werden. Germana und Bruno, die ja heute oder morgen zu einem Kurzurlaub nach Südtirol aufbrechen wollen, habe ich per SMS über unseren neuen Standort informiert. Um 17:00 Uhr ist hier um diese Jahreszeit Schluss mit Sonne. Es wird abends recht kühl und das Abendessen – Monika‘ s berühmte Wurst-Gemüse-Pfanne mit viel Käse – gibt‘ s heute Abend im Wohnmobil. Wir wollen morgen auf jeden Fall hier bleiben und bei entsprechendem Wetter eine Radtour machen. 

Mittwoch, 18.09.2013

 

Es kühlt jetzt schon gewaltig ab. Monika spricht schon von Heizung im Wohnmobil. Trotzdem morgens gegen Acht, bei aufgehender Sonne, schwimmen im Caldenazzo See, der noch schätzungsweise 23 Grad Wassertemperatur hat. Frühstück auf grüner Wiese direkt am Wasser und dann geht‘ s los auf eine Radtour. Wir wollen die Kaiserjäger-Route, die wir letztes Jahr am ersten Pass abgebrochen haben, nun vollenden zu einer Rundtour. Es werden knapp 50 km mit ca. 1050 Höhenmetern; landschaftlich fantastisch. Ein größerer Tunnel kann auf der alten Straße gefahrlos umfahren werden. Wir sind gegen 14:00 Uhr wieder am Platz und bekommen wenig später netten Besuch. Germana und Bruno sind heute Morgen gegen 11:00 Uhr zuhause in Tirol bei 6 Grad Lufttemperatur und Regen losgefahren. Sie übernachten hier auf diesem Platz und wollen morgen weiterfahren durch das Valsugano bis Bassano del Grappa. Man soll dort im Hinterland auch toll biken können.

Heute Abend geht‘ s in die Campingplatz nahe Gaststätte. Das Wiedersehen mit den Ösi‘ s aus Kramsach wird gefeiert. Es gibt leckere Pizza und ebenso feine Pasta mit gutem, preiswertem Vino Rosso aus der Karaffe und anschließend im neuen Womo der Familie Biechler einen kleinen Absacker, bevor‘ s gegen Mitternacht dann ins Bett geht.

 

 

 

Donnerstag, 19.09.2013

  

 

 

Die Wettervorhersagen treffen offensichtlich zu. Heute Morgen bereits eitler Sonnenschein. Nach dem Frühschwimmen gemeinsames Frühstück, direkt am Wasser und dann trennen sich unsere Wege wieder. Germana und Bruno fahren Richtung Bassano del Grappa und wir haben uns für heute hier noch einmal eine Biketour ins Auge gefasst. Der Tipp kommt von Bruno. Von Borgo, ungefähr 20 km von hier, am schönen Valsugano Radweg gelegen, geht‘ s hoch auf ca. 15 km mit über 800 Höhenmetern zum Rifugio Grucolo, einem Gasthaus wo man herrliche Gerichte aus dem Trentino serviert bekommt. Papp satt nach einer gemischten Grillplatte mit Polenta und gemischtem Salat geht‘ s nachmittags  zunächst über eine kurze Schotterstraße hinunter in ein Hochtal und von dort auf der Straße die zum Passo di Manghen hochführt wieder hinunter nach Borgo und dann auf dem Radweg zurück zu unserem Camping. Diese Tour ist nicht ohne. Knapp 80 km mit 1000 Höhenmetern. Die asphaltierte Straße hoch zum Rifugio Grucolo hat zum Teil längere Rampen mit ungefähr 20 Steigungsprozenten  und ist insofern ein echter Hammer. 

Wir sind gerade noch rechtzeitig zurück um bei den letzten Sonnenstrahlen nochmals ein Bad zu nehmen im Lago Caldenazzo und dann gibt‘ s zum Abschied unseres diesjährigen, äußerst abwechslungsreichen Urlaubs ein Glas Sekt und später im Wohnmobil noch ein Käsevesper. In diesem Rifugio Grucolo kann man selbstgemachten  Grucolo Käse, feine Salami und bei Bedarf auch Speck und Wein zu günstigen Preisen kaufen. Diesen Grucolo Käse wollen wir heute Abend probieren zu einem Trentiner Rosato.

Morgen heißt es dann endgültig Abschied nehmen und die Heimfahrt antreten.

Monika hat unsere Radtouren festgehalten. Wir sind in diesen knapp drei Wochen ungefähr 500 km gefahren mit 7300 Höhenmetern. Es war also nicht nur ein Badeurlaub. 

Zum Schluss noch einige Zahlen zu den entstandenen Kosten für diesen Urlaub.

Wir haben 389 Euro für Campingplatzgebühren ausgegeben, knapp 300 Euro für Spritkosten und 78 Euro für Mautgebühren. Wenn Monika‘ s Rechnung stimmt, hat uns dieser wunderschöne, abwechslungsreiche Urlaub im September 2013 insgesamt ca. 1.700 Euro gekostet. Ich denke, da kann man nicht meckern.

 

 

 

 

 

 

 

Gerhard Wölfle